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Das Wort Container (lat. continere - zusammenhalten, enthalten) bedeutet Behälter.
Bereits im 18. Jahrhundert wurden in England hölzerne Umverpackungskisten eingesetzt. Diese Vorläufer der heutigen Container erlaubten einen schnelleren Übergang der Waren vom Eisenbahn- zum Pferdetransport. Im 19. Jahrhundert gab es dann in verschiedenen Ländern frühe Containerformen, die beim Frachttransport mit der Bahn genutzt wurden. Im 20. Jahrhundert findet man etwa in Holland die Laadkist TRM 903 als Eisenbahncontainer. In den 1920er Jahren legte das Railway Clearing House (RCH) in Großbritannien eine Art Norm für die Bahncontainer fest, damit sie zwischen den verschiedenen Bahngesellschaften besser genutzt werden konnten. Diese RCH-Container waren entweder 5 oder 10 Fuß lang. Ende der 1940er Jahre nutzte in Deutschland die Bahn die in den Niederlanden entwickelten porteur ámenagé-Behälter (kurz pa-Behälter), die bis zu 11 Kubikmeter Ladung fassten. Zur selben Zeit ließ sich die Schweizer Brauerei Feldschlösschen Bahntransportbehälter für ihre Bierflaschen patentieren, die Swiss Containercars. 1956 verschiffte der Amerikaner Malcom McLean als erster 58 Container mit dem Schiff Ideal X von Newark nach Houston; 1961 legte die Internationale Organisation für Normung (ISO) erstmals international gültige Maße für die ISO-Container fest.
ISO-Container
ISO-Container sind weltweit genormte Großraumbehälter, durch die das Verladen, Befördern, Lagern und Entladen von Gütern vereinfacht und beschleunigt wird. Die Bedeutung von Containern ergibt sich vor allem aus der Ermöglichung einer geschlossenen Transportkette von Land und Wasser. In der Schifffahrt gibt es neben dem Transport in Containern noch das klassische Stückgut, Dry-Bulk (Schüttgut) und Tankladung, sowie RoRo- und LASH-Verkehr sowie weitere Spezialverkehre.Für die ISO-Container hat es sich vor allem im internationalen Warenverkehr eingebürgert, die englischen Bezeichnungen zu verwenden. Die deutschen Bezeichnungen sind daher teilweise gar nicht geläufig. Man unterscheidet Stückgut-Verladung, genannt LCL (Less Container Load) und FCL-Verladung (Full Container Load). Die verbreitetsten ISO-Container haben eine Breite von 8 Fuß (2,44 m) und sind entweder 20 Fuß (6,096 m) oder 40 Fuß (12,19 m) lang. Daraus ergeben sich auch die Abkürzungen: TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) und FEU (Forty-foot Equivalent Unit). Es gibt jedoch auch im ISO-System eine Vielzahl von Sondermaßen. Als Maßeinheit zur einheitlichen Zählung von Containern hat sich TEU durchgesetzt, das sowohl für die Ladefähigkeit von Containerschiffen als auch für die Umschlagsmengen in Häfen oder Güterbahnhöfen verwendet wird. Standardcontainer sind 8 Fuß und 6 Zoll hoch (2,59 m). Weiterhin gibt es für den Großteil der Containerarten auch die Ausführung - High-Cube - (auch als HQ - High-Quantity - bezeichnet). Diese Container haben eine Höhe von 9 Fuß und 6 Zoll (2,90 m). Die Abmessungen sind so gewählt, dass Container auch mit Lkw, Eisenbahn oder Binnenschiff befördert werden können. Das Leergewicht liegt bei 2.300 kg für einen 20-Fuß-Container und 3.900 kg für einen 40-Fuß-Container. Die Zuladung beträgt bei 20 Fuß-Containern ca. 21,7 Tonnen (t) bei 33 m³ Volumen. Ein 40-Fuß-Container fasst 26,5 t bei 67,6 m³ Volumen. Dies sind Standard-Angaben. Jedoch sollte bei der Beladung von Containern beachtet werden, dass in vielen Ländern für den Straßentransport ein Maximalgewicht inkl. Fahrzeug gilt. Ein 40-Fuß-Container, der mit 26,5 t Ladungsgewicht gepackt ist, kann in Deutschland z. B. auf der Straße befördert werden, weil im kombinierten Verkehr (d. h. Schiene ? Straße ? Wasserweg) 44 t Gesamtgewicht zulässig sind. Ein Container darf ein Bruttogewicht von 30.480 kg haben (sowohl 20-Fuß-Container als auch 40-Fuß-Container). In den letzten Jahren wurden unter der Führung der Reederei A. P. Møller-Mærsk-Sealand auch 45 Fuß (13,72 m) lange Container eingeführt. Diese bieten mehr Stauraum, was besonders bei voluminösen Ladungen vorteilhaft ist. Weiterhin können 45-Fuß-Container auch regulär auf LKW-Chassis befördert werden, ohne die in Europa maximal erlaubte Gesamtlänge des Sattelzuges zu überschreiten. Der 45-Fuß-Container stellt weiterhin eine direkte Konkurrenz zu den in Europa üblichen Sattelaufliegern dar. So sollen 45-Fuß-Container, aus Sicht der Reedereien, konventionelle Sattelauflieger ersetzen. Heute werden 70 % aller Stückgutfrachten in Containern transportiert. 356 Millionen Container werden von den Reedereien pro Jahr mit Schiffen transportiert. Für den Transport von in Kartons oder Kisten bzw. auf Paletten oder Skids gepackte Güter mit gewöhnlichen Abmessungen werden Standardcontainer in den Größen 20 ft, 40 ft oder 45 ft High-Cube eingesetzt. 5 ft High-Cube Container, 48 ft und sogar 53 ft (16,15 Meter) Container werden besonders auf dem nordamerikanischen Markt zunehmend eingesetzt. Für schwere Güter (z. B. schwere Maschinenteile) stehen 20 Fuß heavy tested Container zur Verfügung, die abweichend von den normalen 20 Fuß Containern ein Gesamtgewicht von 67.200 lb (30.480 kg), ein Leergewicht von 5.290 lb (2.400 kg) und ein Nutzgewicht von 61.910 lb (28.080 kg) besitzen.
Kühlcontainer (Reefer)
Kühlcontainer werden in zwei Kategorien eingeteilt: Container, die mit Außenluft gekühlt werden (Conair-Container, Porthole-Container) und Container mit eigenem Kühlaggregat (Integral-Reefer).
Conair-Container sind doppelwandige, mit einer Isolierung versehene Container, welche auf einer Stirnseite zwei übereinanderliegende kreisrunde Öffnungen (Portholes) besitzen, diese werden von Federverschlüssen geschützt. Diese Öffnungen dienen der Zu- und Abfuhr von Frischluft. Wird der Conaircontainer in ein mit Conair-Kühlanlage ausgerüstetes Schiff geladen, öffnen sich die Verschlüsse, und Kühlluft, welche von der zentralen Kühlanlage erzeugt wird, kann im Container zirkulieren. Dieser Container wird nur noch selten eingesetzt, da aufgrund der fehlenden Eigenständigkeit der Container nur schwer im Inland oder auf nicht präparierten Schiffen genutzt werden kann (Clip-On-Unit notwendig, siehe unten).
Integralcontainer verfügen über eine eingebaute Kühleinheit, welche mit Strom betrieben wird. Jeder Container kann separat auf eine Kühl-/Heiztemperatur eingestellt werden, die von der eingebauten Elektronik laufend überwacht und aufgezeichnet wird. Beim Inlandstransport benötigt der Container keine Clip-On-Unit (siehe unten), sondern kann mittels eines am LKW-Chassis montierten Gensets (Generator) mit Strom versorgt werden. Um das zusätzliche Gewicht der Kühlanlage zu kompensieren, werden bei Integral-Reefern häufig Wände aus Aluminium verbaut.
Bei den Kühlcontainern unterscheidet sich bedingt durch die Isolation des weiteren die Innenbreite/-länge/-höhe von der eines normalen ISO-Containers.
Tankcontainer
Bei Tankcontainern handelt sich um einen Tank für flüssige oder gasförmige Stoffe, der in einen Rahmen eingebettet ist, welcher der Superstructure einer TEU oder FEU entspricht. Je nach Stoff können treibstoffgespeiste Kühl-, Heiz- oder Rühraggregate verbaut sein. Insbesondere bei Stoffen mit hoher Dichte muss das Gesamtgewicht für die Ladeposition im Schiff bzw. das Transportmittel berücksichtigt werden. Tankcontainer erhöhen massiv die Umschlagsgeschwindigkeit gegenüber Tankwagen.Tank-Container werden für flüssige Ladungen verwendet, wie z.B.: Lebensmittel: Fruchtsäfte, Spirituosen, Süßöle. Chemikalien: Gefährliche Güter, wie z.B. Brennstoffe, giftige Substanzen, Korrosionsschutzmittel
Luftfrachtcontainer und Paletten - ULD
Speziell für den Transport per Flugzeug konzipiert. Zur Minimierung des Containergewichts sind sie aus Aluminium bzw. aus Aluminium (Rahmen) und Kunststoff (Seitenwände) hergestellt und bezüglich ihrer Geometrie auf unterschiedliche Flugzeugtypen angepasst. Die Transportvolumina reichen von 3,4 m³ (Bauform LD2) bis hin zu 14,2 m³ (Bauform LD29). Im Fachjargon werden Luftfrachtcontainer neben speziellen Luftfrachtpaletten als ULD (unit load devices) bezeichnet.
Ihre Benutzung führt dazu, dass weniger Einheiten geladen werden müssen, und sie sparen den Abfertigungsunternehmen Bodenpersonal, Zeit und Aufwand.
Es gibt 2 Formen von ULD, Paletten und Container:
ULD-Paletten sind Platten aus Aluminiumblech mit Unterkonstruktion aus Profilen, deren Ränder so gestaltet sind, dass sich die Ösen der Frachtnetze darin einrasten lassen.
ULD-Container sind geschlossene Behälter aus Aluminiumblechen mit Profilrahmen oder einer Kombination aus Aluminium (Rahmen) und Kunststoff (Wände).
Diese können, je nach Art der darin befindlichen Güter, auch eingebaute Kühlaggregate haben. Dazu sind auch diese ULD-Container innen mit Ösen ausgestattet, um schwere Frachtstücke und Sendungen nach DGR (Dangerous Goods Regulations - Gefahrgutvorschriften) fixieren zu können. Lufthansa Cargo verwendet auch LD3-Container, die zu fast 100 Prozent aus Kunststoff bestehen und dadurch 14 kg leichter sind als die Standard Container.
Flugzeugbeladungen können aus Containern, Paletten oder einer Mischung aus ULD-Typen bestehen. Die maximale Zuladung ist abhängig vom Flugzeugtyp und der Konfiguration der Airline.
Weitere Containerarten:
General purpose container without ventilation Unbelüftete Vielzweckcontainer
General purpose container with ventilation Aktiv belüftete Vielzweckcontainer
Dry bulk container Massengutcontainer, die in der Decke eine Beladeöffnung und im unteren Bereich der Tür eine Schüttöffnung zum Entladen besitzen (englisch Bulk - Massengut)
Named cargo container Nach Inhalt bezeichneter Container z. B. Livestock (Vieh), Automobile, etc.
Thermal Container (Refrigerated, Refrigerated and/or heated) Temperierte Container
Open-top container Container mit einer Plane anstatt eines soliden Daches
Platform Plattformen (Plats, Platforms), Plattformen bestehen nur aus einer extrem belastungsfähigen Bodenkonstruktion ohne Seiten- und Stirnwände. Durch diese hohe Belastungsfähigkeit ist es möglich, hohe Massen auf kleinen Flächen zu konzentrieren.
Flatracks container/Flats Container die keine Seiten und Decke besitzen, jedoch Stirnseiten. Flats bestehen aus einer hochbelastbaren Bodenkonstruktion, die sich aus einem Stahlrahmen und einem Weichholzboden zusammensetzt, und den zwei entweder fest installierten oder klappbaren Stirnwänden. Die Stabilität der Stirnwände erlaubt es, Ladungssicherungsmittel anzuschlagen und mehrere Flats übereinander zu stapeln.
Folding (collapsible) containers Container mit klappbaren Seiten
Insulated container Isoliercontainer
Openside containers Container mit einer Seitentür
Fullside access containers Container mit vollkommen zu öffnender Seite
Double doors Container mit Türen an beiden Enden
Pallet wide container verbreiteter Dry Container, um eine optimale Auslastung mit Europaletten zu erreichen
Offshore/Office container Container mit speziellem Innenausbau, oft explosionsgeschützt mit Mess- oder Labortechnik oder Büroausstattung
Containergrößen
TEU (Twenty Foot Equivalent Unit) Eine Maßeinheit für die Container-Transportkapazität von Schiffen und Hafeneinrichtungen. 1 TEU entspricht einem ISO 20 Fuß Standard-Container. Die Größe eines Containerschiffes wird weltweit durch Angabe der maximalen TEU-Stellplatz-Kapazität bestimmt. Eine Ausnahme macht lediglich die weltgrößte Container-Reederei Maersk Line, die für ihre Schiffe ausgehend von der maximalen Tragfähigkeit die Anzahl von beladenen TEUs zu je 14 Tonnen nennt. Dieser Wert ist immer niedriger als der Wert für die maximale Stellplatz-Kapazität.
Standard Container Innenmaße (LxBxH) - Türöffnung (BxH) - Leergewicht - Max. Zuladung - Volumen
20' General Purpose Container 5,89 x 2,35 x 2,39 m - 2,34 x 2,29 m - 2250 kg - 28230 kg - 33,2 cbm
40' General Purpose Container 12,02 x 2,35 x 2,39 m - 2,34 x 2,29 m - 3780 kg - 26700 kg - 67,7 cbm
40' High Cube Container 12,02 x 2,35 x 2,69 m - 2,34 x 2,59 m - 4020 kg - 26460 kg - 76,3 cbm
20' Open Top Container 5,89 x 2,35 x 2,37 m - 2,33 x 2,28 m - 2250 kg - 28230 kg - 32,0 cbm
40' Open Top Container 12,02 x 2,35 x 2,37 m - 2,33 x 2,28 m - 3850 kg - 26740 kg - 65,5 cbm
20' Hard Top Container 5,89 x 2,34 x 2,38 m - 2,33 x 2,28 m - 2700 kg - 27780 kg - 32,8 cbm
40' Hard Top Container 12,02 x 2,35 x 2,38 m - 2,34 x 2,29 m - 4700 kg - 25780 kg - 67,2 cbm
40' High Cube Hard Top Container 12,02 x 2,35 x 2,69 m - 2,33 x 2,52 m - 4900 kg - 25580 kg - 75,8 cbm
20' Refrigerated Container 5,48 x 2,29 x 2,25 m - 2,29 x 2,22 m - 3160 kg - 27320 kg - 28,3 cbm
40' Refrigerated Container 11,56 x 2,29 x 2,26 m - 2,29 x 2,19 m - 4600 kg - 30480 kg - 60,0 cbm
40' High Cube Refrigerated Container 11,64 x 2,29 x 2,50 m - ,29 x 2,52 m - 4180 kg - 30480 kg - 66,5 cbm
Sondergrößen Container Innenmaße (LxBxH) - Türöffnung (BxH) - Max. Zuladung - Volumen
10' General Purpose Container 2,834 x 2,330 x 2,370 m - 2,320 x 2,280 m - 11.300 kg - 15,9 cbm
15' General Purpose Container k.A,
45' High Cube Container 13,532 x 2,330 x 2,370 m - 2,320 x 2,280 m - 29.050 kg- 74,5 cbm
Flat Container Innenmaße (LxBxH) - Leergewicht - Max. Zuladung
20' Flat 5,98 x 2,23 x 2,25 m - 2500 kg - 27800 kg
40' Flat 12,01 x 2,23 x 1,98 m - 4200 kg - 40800 kg
20' Platform 6,05 x 2,43 m - 2520 kg - 27960 kg
40' Platform 12,19 x 2,24 m - 5700 kg - 39300 kg
Tankcontainer Außenabmaße (LxBxH) - Leergewicht - Max. Zuladung - Volumen
20`TC IMO 0-2 6,058 x 2,438 x 2,591 m - 3.300 kg - 26.000 kg - 20 -27 cbm
20`TC Swapbody 7,150 x 2,438 x 2,591 m - 4.200 kg - 27.000 kg - 32,5 cbm
30`TC 7,150 bis 7,450 x 2,438 x 2,591 m - 4.000 bis 4800 kg - 27.000 kg - 36,0 cbm
40`FLTC Lager 12,096 x 2,438 x 2,591 m - 4.500 kg - 50.000 kg - 50.0 cbm
Luftfrachtcontainer und Paletten - ULD
Container Volumen
LD2 - 3,4 cbm LD3 - 4,3 cbm LD6 - 8,3 cbm LD7 - k. A. LD8 - 6,9 cbm LD9 - 7,5 cbm. LD11 - 7,2 cbm LD26 - 13,0 cbm LD-29 - 14.2 cbm
M1 . 17,6 cbm
Paletten Maße - Eigengewicht - Max. Bruttogewicht
Air Cargo 10` Palette - 2,24 x 3,18 m - 115 kg - 6804 kg Air Cargo 20` Palette - 2,44 x 6,06 m - 500 kg - 11340 kg
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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